Archiv der Kategorie: Prävention / Früherkennung

Woher weiß ich, ob ich unter Bluthochdruck leide?

Bluthochdruck ist eine Erkrankung, die meist symptomfrei verläuft. Allerdings kann sie schwerwiegende Probleme verursachen, wenn sie nicht ausreichend behandelt wird. Daher sollten Sie Ihren Blutdruck bei jedem Arztbesuch regelmäßig messen lassen.

Was ist Blutdruck?

Unter Blutdruck versteht man den Druck, den das Blut Blutgefäßsystem ausübt. Er ist abhängig von der Leistung des Herzens, welches das Blut durch die Arterien pumpt. Er hat einen bestimmten Wert bei körperlicher Ruhe, z.B. 120/80 mm Hg. Man sagt auch 120 systolisch und 80 diastolisch. Bei Anstrengung steigt er an, weil das Herz mehr Blut durch den Kreislauf pumpen muss, um den erhöhten Sauerstoffbedarf zu decken.

Ab welchem Wert spricht man von Bluthochdruck?

Es kann vorkommen, dass der Blutdruck auch im Ruhezustand ständig erhöht ist. Ab einem Ruheblutdruck von 140/90 spricht man von Bluthochdruck. Bei Diabetes oder Nierenerkrankungen gilt ein niedrigerer Wert als Grenzwert.

Wer ist anfällig für Bluthochdruck?

Bluthochdruck tritt bei Übergewichtigen, Rauchern oder familiär vorbelasteten Personen häufiger auf. Schwangerschaft und bestimmte Medikamente, zum Beispiel orale Kontrazeptiva, können ebenfalls zu Bluthochdruck führen. Im Alter steigt der Blutdruck in der Regel, aber nicht immer an.

Was sind die Folgen von Bluthochdruck?

Der permanent erhöhte Blutdruck führt zu Schäden an den Gefäßwänden, beeinträchtigt und schwächt die Herzfunktion und schädigt Nieren und Augen. Er ist ein wesentlicher Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen.

Wann sollte ich meinen Blutdruck überwachen lassen?

Bluthochdruck verursacht häufig keine Beschwerden. Oft wird er erst bei einer Routinekontrolle beim Arzt festgestellt. Manchmal kann es zu Kopfschmerzen am Morgen, Schwindel oder Sehstörungen kommen. Bei Anstrengung können Müdigkeit oder Atemnot auftreten. Der Blutdruck sollte daher regelmäßig bei jedem Arztbesuch kontrolliert werden.

Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, muss Bluthochdruck so früh und so effizient wie möglich behandelt werden. Lassen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig beim Arzt messen.

© Text: Docvadis / Univadis

Vorhofflimmern

Schlägt das Herz nicht mehr gleichmäßig, kann ein Vorhofflimmern vorliegen. Etwa 1-2% der europäischen Bevölkerung leiden darunter. Vor allem ältere Menschen sind betroffen.

Was ist Vorhofflimmern?

Normalerweise befindet sich das Herz im Sinusrhythmus, d.h. vom sogenannten Sinusknoten aus werden elektrische Impulse regelmäßig in die Herzmuskulatur geschickt und das Herz schlägt gleichmäßig. Besteht ein Vorhofflimmern kommt es zu ungerichteten elektrischen Aktivitäten im Vorhof des Herzens, das Herz verliert den Sinusrhythmus und schlägt unregelmäßig. Dies bezeichnet man als eine absolute Arrhythmie. Wenn die unregelmäßigen Herzschläge sehr schnell sind, spricht man auch von einer Tachyarrhythmia absoluta (TAA).

Woran erkennt man Vorhofflimmern?

Patienten, die unter Vorhofflimmern leiden, haben oftmals einen zu schnellen und unregelmäßigen Puls. Gerade bei bereits am Herzen vorerkrankten Patienten kann es, durch den zu schnellen Puls, zu Luftnot oder Schwindel, gelegentlich auch zu Brustschmerzen kommen. Über ein Elektrokardiogramm (EKG) kann Ihr Arzt sehr schnell die Diagnose Vorhofflimmern sichern.

Warum ist Vorhofflimmern gefährlich?

Durch zu schnelles Schlagen kann das Herz nicht mehr effektiv arbeiten, innerhalb von Tagen bis Wochen kann sich in manchen Fällen eine Herzmuskelschwäche mit ausgeprägter Herzinsuffizienz entwickeln. Gefährlich ist vor allem das erhöhte Risiko für Embolien. Durch die Veränderungen des Blutflusses im Vorhof des Herzens können sich leicht Blutgerinnsel bilden, die dann ausgeschwemmt werden, und an anderer Stelle des Körpers ein Gefäß verstopfen können. Besonders gefürchtet ist in diesem Zusammenhang der Schlaganfall. Dieser entsteht durch Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn.

Wie kann man Vorhofflimmern therapieren?

Bei der Therapie des Vorhofflimmerns unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Maßnahmen. Je nach Dauer des Vorhofflimmerns und des persönlichen Risikos wird Ihr Arzt eine passende Therapie vorschlagen.

  • Rhythmuskontrolle:
    Es wird versucht den eigentlichen Sinusrhythmus des Herzens wieder herzustellen. Dies ist bei neu aufgetretenem Vorhofflimmern oft möglich. Neben einer medikamentösen Therapie (chemische Kardioversion) besteht die Möglichkeit der Behandlung mittels Strom (elektrische Kardioversion). Der Patient bekommt während einer kurzen Vollnarkose einen starken Strom durch das Herz geleitet. Dies kann dazu führen, dass das Herz wieder im Sinusrhythmus schlägt. Bei einigen Patienten kann es sinnvoll sein mittels Kathetertechnik den Vorhof von innen mit Strom zu behandeln (Vorhofablation).
  • Frequenzkontrolle:
    Durch medikamentöse Therapie wird versucht die Herzfrequenz zu senken. Dadurch kann das Herz wieder effektiver arbeiten und die Gefahr der Entstehung einer Herzinsuffizienz und deren Folgen werden minimiert.
  • Embolieprophylaxe:
    Gelingt es nicht den Sinusrhythmus des Herzens wieder herzustellen, ist es nötig, Medikamente zur Verringerung des Embolierisikos (z.B. Schlaganfall) dauerhaft einzunehmen.
Vorhofflimmern ist eine Erkrankung die mit hohen Risiken einhergeht und deswegen unbedingt behandelt werden sollte. Gelingt es nicht den Rhythmus des Herzens durch Medikamente oder Elektrotherapie wiederherzustellen, sollte die Herzfrequenz medikamentös auf normale Werte gesenkt werden. Um eine Embolie, wie z.B. einen Schlaganfall, zu verhindern müssen entsprechende Medikamente dauerhaft eingenommen werden.

© Text: Docvadis / Univadis

Schwindel, ein wichtiges Symptom

„Es dreht sich alles, die Erde schwankt, der Boden gibt nach.“ So kann sich Schwindel bemerkbar machen. Schwindel ist ein häufiges Symptom, das meist harmlos ist, aber in einigen Fällen auf eine ernstere Erkrankung hinweisen kann.

Wie äußert sich Schwindel?

  • Schwindel ist eine Gleichgewichtsstörung, bei der die Betroffenen ein Gefühl des Schwankens oder Drehens haben. Es entsteht der Eindruck, man bewege sich im Raum oder Gegenstände bewegen sich um einen herum.
  • Schwindel wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen und ist eine sehr unangenehme Empfindung. Die medizinische Bezeichnung für Schwindel ist Vertigo.
  • Begleitend kommen oft Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Herzrasen, das Schwarz werden vor den Augen bis zum Kollaps hinzu.
  • Fast zehn Prozent der Patienten berichten ihrem Hausarzt von Schwindelsymptomen. Damit ist Schwindel, nach Kopfschmerzen, die häufigste Krankheitserscheinung.

Wie entsteht Schwindel?

  • Das Gleichgewicht des Körpers entsteht durch die Wahrnehmung der Augen, das Empfinden des Gleichgewichtsorganes im Innenohr und die Wahrnehmung der Sinneszellen für die Körperhaltung, beispielsweise über die Anspannung der Muskulatur.
  • Sind eines oder mehrere dieser Informationssysteme gestört und melden Informationen, die nicht mit den anderen Wahrnehmungen zusammen passen, so empfindet man Schwindel.
  • Natürliche Formen des Schwindels sind der Höhenschwindel, die Reisekrankheit oder der Schwindel bei rasanten Bewegungen wie im Karussell. Häufig tritt Schwindel auch nach plötzlichem Aufstehen als sogenannter Lageschwindel auf. Er wird durch eine kurzzeitig verminderte Hirndurchblutung hervorgerufen.
  • Diese Arten des Schwindels sind in der Regel harmlos. Andere Formen des Schwindels sollten immer ernst genommen werden und mit Ihrem Arzt abgeklärt werden.

Ursachen von Schwindel

  • Die Ursachen für Schwindel können vielfältig sein. Hierzu gehören die Störung der Reizaufnahme im Gleichgewichtsorgan, die Störung der Reizverarbeitung im Gehirn, Sehstörungen und auch psychische Störungen.
  • Schwindel kann auch ein Begleitsymptom von vielen körperlichen Erkrankungen sein. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Durchblutungsstörungen und Stoffwechselerkrankungen.
  • Häufige Ursachen von Schwindel sind:
    • Niedriger oder hoher Blutdruck
    • Durchblutungsstörungen im Gehirn (Arterienverkalkung)
    • Migräne (Kopfschmerzen)
    • Erkrankungen des Innenohrs
    • Unterzuckerung
    • Herzrhythmusstörungen
    • Erkrankungen der Halswirbelsäule

Formen von Schwindel

  • Unter Schwindel im medizinischen Sinne versteht man das Empfinden eines Drehgefühls oder Schwankens oder das Gefühl der drohenden Bewusstlosigkeit.
  • Man unterscheidet u. a. Dreh-, Schwank-, Lift-, Bewegungs- und unsystematischen Schwindel. Außerdem werden Symptome einer Kreislaufschwäche oft Schwindel genannt.
  • Am häufigsten ist der sogenannte benigne paroxysmaler Lagerungsschwindel. Er ist harmlos und entsteht durch Ablagerungen im Gleichgewichtsorgan. Er bedarf in der Regel keiner Behandlung.

Untersuchungen bei Schwindel

  • Wenn die Beschwerden sehr stark sind, nicht vorübergehen oder wenn andere Beschwerden wie Benommenheit, Ohnmacht, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Hörstörungen hinzukommen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
  • Zur Abklärung der Ursachen von Schwindel müssen Patienten oft von mehreren Ärzten untersucht werden.
  • Zu den Fachrichtungen gehören neben dem Hausarzt auch die Fachärzte für HNO, Orthopädie und Neurologie. Unter Umständen sind auch kardiologische und psychiatrische Untersuchungen sinnvoll.
  • Neben der Routineuntersuchung des Körpers gehören zur Abklärung von Schwindel die Untersuchung der Augenbewegungen (Nystagmus), die Gleichgewichts-, Gehör- und die Koordinationsprüfung.
  • Je nach vermuteter Ursache wird Ihr Arzt weitere Spezialuntersuchungen veranlassen.

Was Sie tun können

  • Bei harmlosen Schwindelformen wie der Reisekrankheit vergeht der Schwindel oft von alleine.
  • Tabletten können bei harmlosen Schwindelformen wie der Reisekrankheit, Übelkeit und Erbrechen helfen.
  • Bei anderen Formen von Schwindel wird Ihr Arzt eine Behandlung der Ursache einleiten.
  • Zur Vorbeugung helfen oft ein langsames Aufstehen und das Vermeiden von plötzlichen Drehungen.
Schwindel tritt bei jedem zehnten Patienten in der Hausarztpraxis auf. Meist handelt es sich um harmlose Formen, die keiner Behandlung bedürfen. Selten steckt eine organische Erkrankung dahinter, die der weiteren ärztlichen Abklärung und Behandlung bedarf.

© Text: Docvadis / Univadis

Ursachen für eine Schilddrüsen-Funktionsstörung

Es gibt unterschiedliche Erkrankungen der Schilddrüse. Manche betreffen die Funktionstüchtigkeit dieser Drüse und die Produktion von Schilddrüsenhormonen.

Welche Funktionsstörungen der Schilddrüse gibt es?

Bei der Schilddrüse können zwei verschiedene Arten von Funktionsstörungen auftreten, die zu Veränderungen bei der Produktion von Schilddrüsenhormonen führen.

  • Wenn die Hormonproduktion nicht ausreicht, spricht man von Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Sie führt u. a. zu Gewichts-Zunahme, Müdigkeit, Haarausfall, Gedächtnisverlust, Depressionen, übermäßiger Kälte-Empfindlichkeit, Verstopfung, trockener Haut usw.
  • Wenn zu viele Hormone produziert werden, spricht man von Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose). Sie führt u. a. zu Beschleunigung der Herzfrequenz, Herzflattern, Atemnot bei Anstrengung, Nervosität, Schweißausbrüchen, Gewichtsverlust…

Wodurch entstehen diese Fehlfunktionen?

Bestimmte Krankheiten, Medikamente oder eine Schwangerschaft können Schilddrüsenfehlfunktionen hervorrufen. Bei diesen Störungen findet sich mitunter auch eine familiäre Vorbelastung.

Wie wird die Erkrankung erkannt?

Schilddrüsenfunktionsstörungen führen unmittelbar zu einer gestörten Sekretion von Schilddrüsenhormonen. Dies lässt sich über die Messung der TSH-Konzentration (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) im Blut erkennen.

Wie werden derartige Erkrankungen behandelt?

Bei Schilddrüsen-Unterfunktion zielt die Behandlung darauf ab, die verminderte Hormonsekretion durch die tägliche Gabe von Schilddrüsen-Hormonen (in Form von Tabletten oder Tropfen) zu kompensieren.
Bei Schilddrüsenüberfunktion zielt die Behandlung darauf ab, die Produktion von Schilddrüsenhormonen zu drosseln. Je nach Fall werden hier über eine bestimmte Zeit Thyreostatika (die Schilddrüsenfunktion hemmende) Medikamente verschrieben, die ggf. durch eine radikalere Therapie, wie z.B. die Verabreichung von radioaktivem Jod oder durch eine Operation (teilweise oder vollständige Entfernung der Schilddrüse), ergänzt werden.

Die Erkennung einer Schilddrüsenfunktionsstörung beruht auf der Messung der Konzentration der Schilddrüsenhormone, vorwiegend von TSH. Während und nach der Therapie muss die Schilddrüsenfunktion regelmäßig kontrolliert werden. Damit diese Ergebnisse so zuverlässig wie möglich sind, sollte die Konzentration immer zur gleichen Tageszeit und im selben Untersuchungslabor analysiert werden.

© Text: Docvadis / Univadis

Informationen zu Schilddrüsen-Funktionsstörungen

Die Schilddrüse ist eine kleine Drüse am Hals. Sie reguliert viele Funktionen des Organismus, daher ist der Mensch ein Leben lang auf ihre Funktionstüchtigkeit angewiesen.

Wo befindet sich die Schilddrüse?

Es handelt sich um eine kleine 10–20 g schwere Drüse, die 4–6 cm hoch und 4 cm breit ist. Sie hat die Form eines Schmetterlings, sitzt unten in der Vorderseite des Halses, direkt vor der Luftröhre.

Wozu dient die Schilddrüse?

Die Schilddrüse produziert und gibt Schilddrüsenhormone an das Blut ab. Für diese Hormonsynthese ist ein natürliches Element unserer Ernährung, das Jod, erforderlich.

Woher stammt das Jod?

Der Bedarf an Jod wird über eine ausgewogene Ernährung aus Fisch, Krustentieren, Eiern und Milchprodukten gedeckt. Vorzugsweise wählen Sie ein Jodsalz (nicht zu viel) als Tafelsalz oder Kochsalz. Lebensmittel wie Kreuzblütler (Kohl, Blumenkohl, Radieschen, Rübe) und Soja können die Funktion der Schilddrüse verändern, besonders bei Jodmangel.

Wozu dienen Schilddrüsenhormone?

Schilddrüsenhormone regulieren zahlreiche Funktionen unseres Organismus. Sie greifen insbesondere in die Regulierung der Körpertemperatur, des Herzrhythmus, der Darmpassage, des Gewichts, der Gemütslage und anderer Hormone ein.

Auf welche Anzeichen muss ich achten?

Verschiedene Symptome weisen auf eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) hin: Gewichtsverlust, ungewöhnliche Reizbarkeit, exzessiver Stress, Schweißausbrüche, Herzflattern, Schlaflosigkeit, häufiger Stuhlgang … Andere Symptome weisen im Gegensatz dazu auf eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) hin: Müdigkeit und wiederholte Erschöpfungs-Zustände, Depressionen, Verstopfung, Nachlassen der Libido, Kälteempfindlichkeit, Unausgeglichenheit, Haarausfall, trockene Haut, brüchige Nägel … Derartige Funktionsstörungen nehmen mit dem Alter zu und treten bei Frauen häufiger auf.
Wenn Sie solche Symptome an sich beobachten, sollte in einem ersten Schritt die Konzentration des Hormons TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon der Hypophyse) im Blut bestimmt werden. Die Hypophyse befindet sich im Gehirn und regelt durch ihre Hormone verschiedene Drüsen im Körper, so auch die Schilddrüse.

Achtung: Die Symptome einer Schilddrüsen-Funktionsstörung sind nicht spezifisch. Die Hormonkonzentration von TSH kann bestätigen, ob die Schilddrüse Ursache der Symptome ist.

© Text: Docvadis / Univadis

Diabetes und Herz

Diabetes steigert das Risiko, eine Herzgefäßerkrankung zu erleiden um das Zwei- bis Vierfache. Die Vorbeugung beruht vor allem auf einer guten Einstellung des Blutzuckergehalts. Wichtig sind aber auch andere Faktoren wie die Einstellung des Blutdrucks, der Cholesterin- und Triglyzeridgehalt des Blutes sowie eine gesunde Lebensweise. All diese Faktoren spielen ein Rolle bei der Entstehung von Erkrankungen des Herz- Kreislauf-Systems.

Was kann mit dem Herzen eines Diabetikers passieren?

  • Eines der Hauptrisiken ist eine Arterienverkalkung (Atherosklerose). Dabei handelt es sich um eine Verstopfung der Blutgefäße (Arterien) durch Fettablagerungen (atheriosklerotische Plaque). Dies kann durch einen Überschuss an schlechtem Cholesterin (LDL) hervorgerufen werden. Je mehr die Arterie verstopft ist, desto schlechter wird das Organ oder der Muskel, den sie versorgt, mit Blut beliefert. Für Herzkranzgefäße und alle anderen Arterien, beispielsweise die Gefäße zum Kopf oder an den Beinen, ist der Mechanismus der Gleiche. Die Verkalkung betrifft meist alle Arterien im Körper. In den Bereichen, wo die Engstellen besonders ausgeprägt sind, kommt es zu Komplikationen.
  • Wenn es sich um eine Arterie im Bereich des Herzens handelt, kann sie zu einer Herzenge (Angina Pectoris) oder zu einem Herzinfarkt führen.
  • Wenn es sich um eine Gehirnarterie handelt, kann sie einen Schlaganfall hervorrufen. Der Verlust der Sprache, die Abnahme des Sehvermögens eines Auges, die Lähmung eines Körperglieds oder einer Körperhälfte für wenige Minuten oder über längere Zeit können durch einen Schlaganfall verursacht werden.

Was sind die Ursachen für eine Herzschädigung?

Von einer Herzschädigung kann jeder betroffen sein. Bei Diabetes ist das Risiko durch den Zuckerüberschuss im Blut zusätzlich erhöht. Dieser ist oftmals mit anderen Risikofaktoren verbunden wie beispielsweise Cholesterin- und Triglyzeridüberschuss. Die Beobachtung Ihrer Blutwerte ist somit von hoher Bedeutung.

Wie kann das Risiko verringert werden?

Sie können das Risiko einer Herzschädigung bedeutend verringern, indem Sie sich eine gesunde Lebensweise aneignen.

  • Achten Sie auf Ihre Ernährung, indem Sie die Einnahme von ungesättigten Fetten einschränken. Diese Fette tragen nämlich zur Erhöhung des schlechten Cholesterins (LDL) bei, Nehmen Sie täglich Früchte und Gemüse zu sich und verwenden Sie nur wenig Salz für Ihre Mahlzeiten.
  • Treiben Sie entsprechend Ihrer Kondition täglich Sport.
  • Kontrollieren Sie Ihr Gewicht.
  • Vermeiden Sie das Rauchen.

Was muss beobachtet werden?

  • Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck. Er steigt mit dem Alter und variiert entsprechend Ihres seelischen Zustandes und der körperlichen Aktivität. Wenn Sie ein Blutdruckselbstmessgerät besitzen, nehmen Sie sich kurz Zeit für eine Kontrolle. Als Diabetiker soll Ihr Blutdruck unter 130/80 mm Hg liegen.
  • Beobachten Sie Ihren Cholesterin- und Triglyzeridgehalt. Der Gehalt an schlechtem Cholesterin (LDL), der für Fettablagerungen verantwortlich ist, muss stets unter 100 mg/dl (2,5 mmol/l) liegen.

Der Gehalt des guten Cholesterins (HDL), das vor kardiovaskulären Erkrankungen schützt und dabei die Gefäße reinigt, muss über 35 mg/dl (0,9 mmol/l) liegen. Körperliche Aktivitäten lassen das gute Cholesterin steigen. Triglyzeride sind Fette, die im Blut zirkulieren. Ihr Gehalt sollte 150 mg/dl (0,9 mmol/l) nicht überschreiten. Eine Verringerung der Zucker- und Alkoholaufnahme lässt den Triglyzeridgehalt sinken. Wenn Ihr Arzt von Fettablagerungen in Ihren Gefäßen ausgeht, wird er Ihnen Medikamente verordnen, die das Auftreten von Blutgerinnseln verhindern.

Unter Kontrolle
 
  • Vergessen Sie nicht, alle 3 Monate zum Arzt Ihres Vertrauens zu gehen, um Ihren Blutdruck und Ihr Gewicht kontrollieren zu lassen, Ihre Medikamentenrezepte erneuern zu lassen und Ihre eventuellen Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Behandlung zu besprechen.
  • Zu den Risikofaktoren, die Sie einschränken können, gehören: der hohe Blutzucker, die Bewegungsarmut, der Bluthockdruck (arterielle Hypertonie) und der Überschuss an Fetten im Blut.


© Text: Docvadis / Univadis

Informationen zu den Ursachen einer Herzinsuffizienz

Eine Herzinsuffizienz ist die verminderte Fähigkeit eines Teils des Herzens, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Es können die rechte, die linke oder beide Herzhälften betroffen sein, jeweils mit unterschiedlichen Ursachen und Folgen.

Rechtsherz-Insuffizienz

Die rechte Herzkammer ist nicht in der Lage, ausreichend Blut in die Lungen zu pumpen.

Linksherz-Insuffizienz

Die linke Herzkammer ist nicht in der Lage, genügend Blut zu den Organen und Muskeln zu pumpen, um deren Bedarf zu decken.

In der linken Herzhälfte kommt sauerstoffreiches Blut von den Lungen an

Sauerstoffreiches Blut aus der Lunge wird von der linken Herzhälfte durch die Arterien zu den Organen und Muskeln gepumpt, um diese mit Sauerstoff zu versorgen. Dieser Kreislauf der linken Herzkammer wird als großer Blutkreislauf oder Körperkreislauf bezeichnet.

Die rechte Herzhälfte nimmt das Blut auf, das von den Organen zurückfließt

Das Blut, das über die Venen zurückfließt, wird von der rechten Herzhälfte zu den Lungen gepumpt. Dieser Vorgang wird als kleiner Blutkreislauf oder Lungenkreislauf bezeichnet.
Der Herzmuskel kann einen Teil seiner Kontraktionsfähigkeit verlieren, zum Beispiel, wenn die Herzarterien durch erhöhtes Cholesterin blockiert sind, nach einem Herzinfarkt oder aufgrund von Bluthochdruck, der die Arbeitslast des Herzens erhöht.
Auch übermäßiger Alkoholkonsum kann durch toxische Wirkungen des Alkohols für den Herzmuskel schädlich sein. Das sauerstoffreiche Blut, das von den Lungen kommt, wird vom Herzen zu den Organen gepumpt.

Herzinsuffizienz ist oft Folge eines Herzinfarktes. Es kommt zur Zerstörung eines Teils des Herzmuskels durch den Verschluss einer Koronararterie, die das Herz versorgt. Ursache kann auch die Erkrankung des Herzmuskels selbst selbst. Die Rechtsherzinsuffizienz ist seltener als die Linkherzinsuffizienz.

© Text: Docvadis / Univadis, Stand: 2011/10

Das gute Gefühl bei sportlichen Übungen

Für einen Diabetiker ist sportliche Betätigung eine gute Unterstützung der Behandlung. Die regelmäßige Bewegung Ihres Körpers reduziert den Blutzuckerwert. Wenn Sie die sportliche Betätigung mit einer ausgewogenen Ernährung verbinden, können Sie dadurch auch eine Gewichtsabnahme fördern.

Die Ressourcen des menschlichen Körpers

  • Die körperliche Betätigung fördert insbesondere die Aufnahme des Zuckers in die Muskeln und verbessert zugleich die Insulinempfindlichkeit. Als Folge resultiert ein besser ausgeglichener Blutzuckerspiegel mit niedrigeren Blutzuckerwerten.
  • Die körperliche Betätigung kann die gleiche Wirkung wie Medikamente besitzen und außerdem eine Verringerung der benötigten Insulindosen ermöglichen.
  • Die Aktivität hat auch einen positiven Einfluss auf Blutdruck und Blutfettwerte. Deren optimale Einstellung ist für den Diabetiker ebenfalls sehr wichtig.
  • Eine regelmäßige und moderate körperliche Betätigung von etwa 30 Minuten täglich reicht aus, um der eigenen Gesundheit etwas wirklich Gutes zu tun.
  • Eine intensive körperliche Betätigung, wie zum Beispiel Joggen oder Schwimmen, hat eine Reduzierung der Blutzuckerwerte für mindestens 60 Stunden zur Folge. Um den Blutzuckergehalt zu stabilisieren, müssen die Übungen zwei oder drei Tage später wiederholt werden.

Was versteht man unter „moderater körperlicher Betätigung“?

  • Es handelt sich dabei nicht zwangsläufig um Sport, sondern lediglich um die Bewegung Ihres Körpers.
  • Wir leben in einer Welt, die die Unbeweglichkeit fördert: Lesen, Schreiben, Fernsehen, Computer usw. Unser Tagesablauf spielt sich sozusagen in einem Sessel ab.
  • Folgende „moderate körperliche Betätigungen“ können von Ihnen täglich durchgeführt werden:
    • 10 Minuten Laufen, um Brot oder die Zeitung zu kaufen
    • eher die Treppe nehmen anstatt den Aufzug
    • im Garten arbeiten
    • einen Schaufensterbummel oder Spaziergang von 20 Minuten machen
  • Insgesamt sollten Sie auf 30 Minuten Aktivität pro Tag kommen.
  • Bei der Ausübung dieser moderaten und regelmäßigen körperlichen Betätigungen werden Sie die Vorteile bei der Messung Ihres Hämoglobingehalts und des Blutzuckerwertes (HbA1c) feststellen können.

Gibt es Sportarten, von denen abzuraten ist?

  • Aufgrund der mit Diabetes verbundenen möglichen Komplikationen ist eine medizinische Untersuchung unerlässlich, wenn Sie sich dazu entscheiden, intensiver Sport zu treiben.
  • Bei längerer sportlicher Aktivität ist eventuell eine Anpassung der regelmäßigen Insulindosis nötig. Außerdem kann eine individuelle Anpassung im Zusammenhang mit dem aktuellen Sportpensum erforderlich sein. Hierzu sollten Sie sich beraten lassen.
  • Kontrollieren Sie Ihren Blutzucker nach einer langen und intensiven sportlichen Anstrengung regelmäßig.
    Üben Sie Sport am besten in Begleitung einer weiteren Person aus, die von Ihrer Krankheit weiß und im Notfall helfen kann.
  • Als Sportarten sind am besten Ausdauersportarten mit gleichmäßiger Belastung geeignet wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Skilanglauf. Einseitige Belastungen wie Boxen oder Gewichtheben sollten vermieden werden.
  • Auch wenn Laufen besonders empfohlen wird, müssen Sie Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Wählen Sie beispielsweise die richtigen Schuhe für eine Wanderung aus und prüfen Sie danach immer den Zustand Ihrer Füße. Auch eine kleine, zunächst nicht so schlimme Verletzung kann sich entzünden.
Selbst geringe körperliche Betätigung kann bereits zu einer Reduktion Ihres Blutzuckerspiegels führen. Versuchen Sie daher möglichst viele Strecken zu Fuß zu bewältigen und sich mindestens 30 Minuten täglich aktiv zu bewegen.

© Text: Docvadis / Univadis

Diabetes mellitus – Definition, Formen, Zielwerte

Diabetes mellitus ist der medizinische Fachbegriff für „Zuckerkrankheit“. Bei dieser Erkrankung ist der Blutzucker aus dem Gleichgewicht geraten und zu hoch. Langfristig einen hohen Blutzucker zu haben, kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Diabetes ist eine Volkskrankheit, von der in Österreich etwa 500.000 Menschen betroffen sind.

Diabetes mellitus – Definition

  • Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, bei der der Körper Nahrung nur bedingt in Energie umwandeln kann. Die Folge ist, dass Diabetiker chronisch zu viel Glukose, sprich Zucker, im Blut haben.
  • Glukose ist der Hauptenergielieferant für unseren Körper. Um in die Körperzellen zu gelangen, wo sie zur Energiegewinnung verwendet wird, benötigt Glukose das Hormon Insulin. Dieses Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse, einer großen Drüse hinter dem Magen, gebildet.
  • Beim Diabetes mellitus ist das Zusammenspiel zwischen Insulin und Glucose im Körper gestört. Es wird nicht genügend Insulin gebildet oder die Wirkung des Insulins ist beeinträchtigt.
  • Bei Diabetes mellitus ist damit der Blutzucker chronisch aus dem Gleichgewicht geraten. Das heißt, der Körper ist nicht mehr selbst in der Lage, den Blutzucker auf einem gesunden Spiegel zu halten.
  • Die Hauptgefahr der Erkrankung liegt in den langfristigen Folgeschäden, die der dauerhaft erhöhte Blutzucker verursacht. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt aber auch Schäden an Nieren und Augen treten auf.

Zwei Formen des Diabetes mellitus – Typ 1 und Typ 2

  • Typ 1-Diabetes ist selten. Er kommt nur bei fünf bis zehn Prozent der Menschen mit Diabetes mellitus vor. Normalerweise tritt er bereits in der Kindheit oder während der Pubertät auf. Aus diesem Grund wurde er früher auch Jugenddiabetes genannt.
  • Typ 1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung. Das heißt, bei Menschen mit dieser Art von Diabetes mellitus greift der Körper die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse an. Die Folge ist, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin bilden kann. Menschen mit Typ 1-Diabetes müssen sich deshalb täglich Insulin spritzen.
  • Typ 2-Diabetes kommt sehr viel häufiger als Typ 1-Diabetes vor. 85 bis 95 Prozent der Menschen mit Diabetes mellitus haben Typ 2-Diabetes. Dieser tritt normalerweise im Erwachsenenalter auf. Aus diesem Grund wurde er früher auch Erwachsenendiabetes genannt.
  • Beim Typ 2-Diabetes ist die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage, so viel Insulin zu produzieren, wie der Körper benötigt. Und das Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, wird vom Körper nicht richtig verwertet.
  • Typ 2-Diabetes ist häufig erblich bedingt. Er kann aber auch durch eine ungesunde Lebensweise, wie beispielsweise falsche Ernährung oder mangelnde Bewegung, entstehen.
  • Typ 2-Diabetes lässt sich oft mit einer Umstellung der Lebensweise oder Medikamenten-Einnahme behandeln. Verschlimmert sich die Erkrankung, ist schließlich ebenfalls eine medikamentöse Therapie, wie zum Beispiel tägliche Insulinspritzen, notwendig.

Blutzucker-Zielwerte bei Diabetes-Typ 2

  • Ein stabiler Blutzuckerwert liegt für gesunde Menschen zwischen 70 und 140 mg/dl.
  • Bei Patienten mit Typ 2-Diabetes soll er nach einer Mahlzeit weniger als 140 mg/dl (7,8 mmol/l) betragen. Sind diese Patienten nüchtern, haben also längere Zeit nichts gegessen, liegt der Zielwert bei bis zu 100 mg/dl (5,6 mmol/l).

Der HbA1c-Wert

  • Die Untersuchung des HbA1c-Werts ist ein Bluttest, der in der Arztpraxis oder in einem Labor gemacht wird. Er zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerwert während der vergangenen zwei bis drei Monate an.
  • Die meisten Ärzte empfehlen, bis zu viermal im Jahr einen HbA1c-Test machen zu lassen.
  • Generell sollte jeder seinen HbA1c-Wert kennen. Denn er sagt aus, wie stabil der Blutzuckerwert über die Zeit hinweg bleibt.
  • Ein stabiler Wert bedeutet, dass der Blutzucker weder zu hoch noch zu niedrig ist und sich innerhalb der „gesunden Grenzen” bewegt. Die Internationale Diabetes-Gesellschaft (International Diabetes Federation, IDF) empfiehlt einen HbA1c -Wert von 6,5 Prozent oder weniger.
  • Allgemein gilt: Je niedriger der HbA1c -Wert ist, desto niedriger ist das Risiko, Diabetes-Probleme zu bekommen. Tatsächlich kann jeder Prozentpunkt, um den der HbA1c-Wert sinkt (beispielsweise von acht auf sieben Prozent), das Risiko, aufgrund von Diabetes mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert zu werden, um bis zu 40 Prozent reduzieren.
Diabetes mellitus stellt ein wachsendes Gesundheitsproblem dar. Nach gegenwärtigen Schätzungen sind weltweit ca. 130 Millionen Menschen davon betroffen und die Quote der Neuerkrankungen nimmt rapide zu. Dabei erkrankt mit ca. 95 Prozent die überwiegende Mehrzahl der Diabetiker an Typ 2-Diabetes. Diese Diabetes-Form tritt häufig nach dem 40. Lebensjahr auf.

© Text: Docvadis / Univadis

Chronisches Nierenversagen

Als chronisches Nierenversagen (auch: chronische Nierenkrankheit) bezeichnet man den langsamen, über Monate und Jahre fortschreitenden Funktionsverlust der Nieren. Für die Entstehung einer solchen Erkrankung gibt es verschiedene Ursachen. Häufig sind Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder wiederholte Entzündungen als Ursache auszumachen. Man geht davon aus, dass weltweit mehr als 500 Millionen Menschen an einer chronischen Nierenkrankheit leiden.

Aufgaben der Niere

  • Ausscheidung von Stoffwechselgiften
  • Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes
  • Hormonproduktion (Blutdruckregulation, Bildung roter Blutkörperchen, Knochenstoffwechsel)
  • Regelung von Säure-Basen-Status (ph-Wert)

Diagnostik der Nierenfunktion

Frühe Stadien der Nierenfunktionsstörung bleiben oft symptomlos oder die vorhandenen Symptome sind eher unspezifisch. Umso wichtiger sind diagnostische Tests. Blutuntersuchungen, Analyse des Urins und bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie (CT) führen zur richtigen Diagnose.

Symptome des chronischen Nierenversagens

In den Anfangsstadien verläuft eine chronische Nierenerkrankung meist komplett ohne Symptome. Patienten berichten gelegentlich über schaumigen Urin (als Zeichen einer zu hohen Eiweißausscheidung), oder auch bräunlichen Urin durch die Ausscheidung von Blutbestandteilen. In späteren Stadien kommt es zu zunehmenden Leistungseinschränkungen, Erbrechen und Übelkeit, Wassereinlagerungen und Atemnot. Im schlimmsten Falle kommt es zu einem starken Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Urämie) und der Patient verstirbt.

Therapie des chronischen Nierenversagens

Die Therapie verfolgt mehrere Ziele. Natürlich soll die Nierenfunktion so gut als möglich erhalten und optimiert werden, auslösende Grunderkrankungen (z.B. ein Diabetes mellitus) müssen effektiv therapiert werden. Daneben steht aber auch die Verhinderung und Vorbeugung von Folgeerkrankungen und Komplikationen im Vordergrund.

  • Progressions-Hemmung:
    Um ein Fortschreiten der Erkrankung zu vermeiden, sollten nierenschädliche Medikamente gemieden werden. Der Blutdruck sollte medikamentös gut eingestellt sein. Für die Auswahl der dazu geeigneten Medikamente gibt es verschiedene Empfehlungen. Die Eiweißzufuhr sollte moderat eingeschränkt werden, ggf. ist es von Vorteil, die Blutfette medikamentös zu senken.
  • Behandlung von Folgeerkrankungen:
    Störungen des Mineral- und Knochenstoffwechsels, Wassereinlagerungen und eine Blutarmut (Anämie) müssen mit behandelt werden.
  • Vorbeugung gegen Komplikationen:
    Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung sind besonders durch Folgeerkrankungen aus dem Herz-Kreislauf-Bereich bedroht: Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, arterielle Verschlusskrankheit oder ein Schlaganfall müssen durch entsprechende Therapie verhindert werden.
  • Ersetzen der Nierenfunktion:
    Im sehr fortgeschritten Stadium eines chronischen Nierenversagens ist die Funktion der Niere nahezu vollständig erloschen, der Patient benötigt ab diesem Zeitpunkt eine Nierenersatztherapie. Bekannte Verfahren sind beispielsweise die Dialyse (Blutwäsche), die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse), aber auch eine Nierentransplantation kann erwogen werden.

Prävention des chronischen Nierenversagens

Durch die Änderung von Lebensgewohnheiten lässt sich der chronischen Nierenerkrankung vorbeugen:

  • Verzicht auf Nikotin
  • Reduktion des Alkoholkonsums
  • Reduktion von Übergewicht
  • Reduktion von Kochsalz in der Nahrung
  • Viel Gemüse, wenig gesättigte Fette
  • Regelmäßige körperliche Betätigung

Neben den Veränderungen der Lebensgewohnheiten hilft auch die frühe und adäquate Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eines Diabetes mellitus das Risiko für eine chronische Nierenerkrankung zu verringern.

Die Niere ist ein wichtiges Organ des menschlichen Körpers mit zahlreichen Funktionen. Kommt es zu einer chronischen Nierenerkrankung können zahlreiche Komplikationen auftreten. Die richtige Therapie hilft, die Nierenfunktion zu erhalten und Komplikationen vorzubeugen. Durch Veränderungen Ihrer Lebensgewohnheiten können Sie das Risiko, an einem chronischen Nierenversagen zu erkranken, verringern.

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