Diabetes und Herz

Diabetes steigert das Risiko, eine Herzgefäßerkrankung zu erleiden um das Zwei- bis Vierfache. Die Vorbeugung beruht vor allem auf einer guten Einstellung des Blutzuckergehalts. Wichtig sind aber auch andere Faktoren wie die Einstellung des Blutdrucks, der Cholesterin- und Triglyzeridgehalt des Blutes sowie eine gesunde Lebensweise. All diese Faktoren spielen ein Rolle bei der Entstehung von Erkrankungen des Herz- Kreislauf-Systems.

Was kann mit dem Herzen eines Diabetikers passieren?

  • Eines der Hauptrisiken ist eine Arterienverkalkung (Atherosklerose). Dabei handelt es sich um eine Verstopfung der Blutgefäße (Arterien) durch Fettablagerungen (atheriosklerotische Plaque). Dies kann durch einen Überschuss an schlechtem Cholesterin (LDL) hervorgerufen werden. Je mehr die Arterie verstopft ist, desto schlechter wird das Organ oder der Muskel, den sie versorgt, mit Blut beliefert. Für Herzkranzgefäße und alle anderen Arterien, beispielsweise die Gefäße zum Kopf oder an den Beinen, ist der Mechanismus der Gleiche. Die Verkalkung betrifft meist alle Arterien im Körper. In den Bereichen, wo die Engstellen besonders ausgeprägt sind, kommt es zu Komplikationen.
  • Wenn es sich um eine Arterie im Bereich des Herzens handelt, kann sie zu einer Herzenge (Angina Pectoris) oder zu einem Herzinfarkt führen.
  • Wenn es sich um eine Gehirnarterie handelt, kann sie einen Schlaganfall hervorrufen. Der Verlust der Sprache, die Abnahme des Sehvermögens eines Auges, die Lähmung eines Körperglieds oder einer Körperhälfte für wenige Minuten oder über längere Zeit können durch einen Schlaganfall verursacht werden.

Was sind die Ursachen für eine Herzschädigung?

Von einer Herzschädigung kann jeder betroffen sein. Bei Diabetes ist das Risiko durch den Zuckerüberschuss im Blut zusätzlich erhöht. Dieser ist oftmals mit anderen Risikofaktoren verbunden wie beispielsweise Cholesterin- und Triglyzeridüberschuss. Die Beobachtung Ihrer Blutwerte ist somit von hoher Bedeutung.

Wie kann das Risiko verringert werden?

Sie können das Risiko einer Herzschädigung bedeutend verringern, indem Sie sich eine gesunde Lebensweise aneignen.

  • Achten Sie auf Ihre Ernährung, indem Sie die Einnahme von ungesättigten Fetten einschränken. Diese Fette tragen nämlich zur Erhöhung des schlechten Cholesterins (LDL) bei, Nehmen Sie täglich Früchte und Gemüse zu sich und verwenden Sie nur wenig Salz für Ihre Mahlzeiten.
  • Treiben Sie entsprechend Ihrer Kondition täglich Sport.
  • Kontrollieren Sie Ihr Gewicht.
  • Vermeiden Sie das Rauchen.

Was muss beobachtet werden?

  • Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck. Er steigt mit dem Alter und variiert entsprechend Ihres seelischen Zustandes und der körperlichen Aktivität. Wenn Sie ein Blutdruckselbstmessgerät besitzen, nehmen Sie sich kurz Zeit für eine Kontrolle. Als Diabetiker soll Ihr Blutdruck unter 130/80 mm Hg liegen.
  • Beobachten Sie Ihren Cholesterin- und Triglyzeridgehalt. Der Gehalt an schlechtem Cholesterin (LDL), der für Fettablagerungen verantwortlich ist, muss stets unter 100 mg/dl (2,5 mmol/l) liegen.

Der Gehalt des guten Cholesterins (HDL), das vor kardiovaskulären Erkrankungen schützt und dabei die Gefäße reinigt, muss über 35 mg/dl (0,9 mmol/l) liegen. Körperliche Aktivitäten lassen das gute Cholesterin steigen. Triglyzeride sind Fette, die im Blut zirkulieren. Ihr Gehalt sollte 150 mg/dl (0,9 mmol/l) nicht überschreiten. Eine Verringerung der Zucker- und Alkoholaufnahme lässt den Triglyzeridgehalt sinken. Wenn Ihr Arzt von Fettablagerungen in Ihren Gefäßen ausgeht, wird er Ihnen Medikamente verordnen, die das Auftreten von Blutgerinnseln verhindern.

Unter Kontrolle
 
  • Vergessen Sie nicht, alle 3 Monate zum Arzt Ihres Vertrauens zu gehen, um Ihren Blutdruck und Ihr Gewicht kontrollieren zu lassen, Ihre Medikamentenrezepte erneuern zu lassen und Ihre eventuellen Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Behandlung zu besprechen.
  • Zu den Risikofaktoren, die Sie einschränken können, gehören: der hohe Blutzucker, die Bewegungsarmut, der Bluthockdruck (arterielle Hypertonie) und der Überschuss an Fetten im Blut.


© Text: Docvadis / Univadis