Archiv der Kategorie: Therapie

Cholesterin-bewusst leben

Wer der Hypercholesterinämie und der koronaren Herzkrankheit wirkungsvoll vorbeugen will, lebt gesund und lässt die Blutfettwerte regelmäßig vom Arzt kontrollieren. Also: Kein Nikotin, gesunde Ernährung, wenig Stress und viel Bewegung.

Gesunde Ernährung

  • Der Körper bildet zwar etwa 2/3 des Cholesterins selbst, das restliche Drittel führen wir jedoch über die Ernährung zu, und diese Menge können wir beeinflussen.
  • Die wichtigsten Regeln sind:
    • Pflanzliche Lebensmittel enthalten nie Cholesterin!
    • Tierische Lebensmittel enthalten immer Cholesterin!
  • Um das Risiko einer Hypercholesterinämie zu vermeiden, helfen die folgenden Ernährungstipps:
    • Essen Sie nur so viel, wie Ihr Körper braucht. Aus Energieüberschuss bildet die Leber Fette und Cholesterin. Die wichtigste Kontrollmöglichkeit ist das Körpergewicht.
    • Essen Sie weniger Fett und achten Sie auf gute Fettqualität.
    • Gesättigte Fettsäuren erhöhen den Cholesterinspiegel. Sie sind unter anderem in Butter, Rahm, Schmalz sowie in Fleisch und Wurstwaren enthalten.
    • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – vor allem Omega-3-Fettsäuren – senken den Cholesterinspiegel und werden vom Körper benötigt. Sie sind beispielsweise in Soja, Walnuss- und Rapsöl, aber auch in Lachs, Hering und Forelle enthalten.
  • Essen Sie weniger tierische Lebensmittel. Damit kann die Cholesterinzufuhr unter 300 mg pro Tag gehalten werden. Gleichzeitig, vor allem bei fettarmer Auswahl, sinkt die Zufuhr gesättigter Fettsäuren.
  • Essen Sie viele ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkorngetreideerzeugnisse, Kartoffeln, Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst.
  • Essen Sie kleinere Mahlzeiten, am besten 3 Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen) und 2–3 Zwischenmahlzeiten. Energie und Nährstoffe benötigt der Organismus über den Tag verteilt, am meisten jedoch in der ersten Tageshälfte.
  • Essen Sie wenig Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel wie Säfte, Limonaden, andere süße Getränke, Kompott und Süßwaren (Konfekt, Schokolade, Kuchen, Eis). So werden Energieüberschüsse verringert.
  • Falls Sie Alkohol trinken, achten Sie auf kleine Mengen und geringe Häufigkeit. Alkohol liefert viel Energie, die in Fett umgewandelt wird und sich auf das Gewicht auswirken kann.
  • Folgende Nahrungsmittel sollten deutlich reduziert werden:
    • Butter, Schmalz, Kokosfett, Palmöl
    • Fette Fleisch- und Wurstsorten, Speck, Innereien
    • Eidotter (ein Eigelb enthält mehr Cholesterin als die für den Tagesbedarf eines Erwachsenen empfohlene Höchstmenge!)
    • Vollmilchprodukte, Rahm, Crème fraîche, Eis.

Richtige Bewegung

  • Regelmäßige Bewegung erhöht den Spiegel des „guten“ HDL-Cholesterins im Blut, senkt das persönliche Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hält fit und hilft zusätzlich, überflüssige Fettdepots zu verlieren. Aber durch regelmäßige körperliche Bewegung verbessern sich nicht nur die Blutfette, sondern z. B. auch Blutdruck und Zuckerstoffwechsel.
  • Besonders gut für das Herz sind Ausdauersportarten wie z. B. Wandern, Nordic Walking, Joggen oder Schwimmen. Ziel ist, langsam anzufangen, sich mit der Zeit zu steigern, sodass man sich schließlich mindestens viermal pro Woche eine halbe Stunde bewegt.

Völliger Nikotinverzicht

  • Nikotin, auch schon eine Zigarette am Tag, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten um ein Vielfaches. Rauchen reduziert den Sauerstoffgehalt im Blut und erhöht die Plaque-Bildung in den Gefäßen. Wer über 20 Zigaretten pro Tag raucht, erhöht sein Infarktrisiko um mehr als das Dreifache! Dieser Effekt kann durch nichts, auch kein Medikament oder Vitamin, aufgehoben werden. Nur der komplette Nikotinverzicht verringert das Risiko.

Medikamentöse Behandlung

  • Zur Senkung erhöhter Gesamtcholesterinspiegel bzw. LDL-Cholesterinwerte stehen unterstützend zur Umstellung von Lebensgewohnheiten auch verschiedene Medikamente zur Verfügung. Diese können beispielsweise die Cholesterinbildung im Körper oder die Aufnahme des Cholesterins aus dem Darm oder beides hemmen. Wie stark das LDL-Cholesterin vermindert werden soll, richtet sich nach dem Risiko des einzelnen Patienten.
Rauchen, Stress und fehlende Bewegung erhöhen die Gefahr für eine koronare Herzkrankheit. Kommen durch allzu fetthaltige Ernährung auch noch erhöhte Blutfettwerte hinzu, wird das Risiko einer Erkrankung zusätzlich deutlich gesteigert. Wer mehr vom Leben haben will, sollte deshalb seine Gesundheit pflegen:
 
  • Lassen Sie Ihren Cholesterinspiegel regelmäßig kontrollieren.
  • Ernähren Sie sich cholesterinbewusst und achten Sie auf Ihr Gewicht.
  • Bleiben Sie in Bewegung.
  • Hören Sie auf zu rauchen.
  • Nehmen Sie verordnete Medikamente regelmäßig und gewissenhaft ein.
  • Befolgen Sie die Tipps Ihres Arztes.


© Text: Docvadis / Univadis

Herzsport – Hilfe für Patienten mit Herzerkrankungen

Menschen, bei denen Erkrankungen des Herzens oder der Herzkranzgefäße festgestellt wurden, haben oftmals das Gefühl körperliche Aktivitäten meiden zu müssen, um ihr Herz zu schützen. Gerade für Herzpatienten ist geeignete körperliche Aktivität und Sport aber sinnvoll um unter anderem das Risiko für eine Verschlechterung der Erkrankung oder einen weiteren Herzinfarkt zu minimieren. Herzpatienten sollten unter Anleitung, beispielsweise in sogenannten Herzsportgruppen, an die geeignete sportliche Aktivität herangeführt werden.

Was sind Herzsportgruppen?

  • In Herzsportgruppen wird unter Leitung eines speziell ausgebildeten Übungsleiters trainiert. Blutdruck und Puls werden bei den Übungen regelmäßig überwacht. Ein Arzt steht als Betreuer zur Verfügung und kann bei Problemen sofort eingreifen.

Was ist das Ziel der Herzsportgruppen?

  • Ziel der Herzsportgruppen ist ein optimales Training von Herz und Kreislauf durch eine genau dosierte, den persönlichen Fähigkeiten angepasste Bewegungstherapie.
  • Die körperliche Belastbarkeit soll kontinuierlich gesteigert werden.
  • Außerdem werden Entspannungstechniken gezeigt, die die Patienten in Anspannungssituationen auch im Alltag einsetzen können.
  • Gruppengespräche helfen, die eigene Situation zu erfassen und aus der Erfahrung Anderer zu lernen.
  • Ferner soll eine ganzheitliche Gesundheitsplanung (z. B. Ernährungsberatung und Techniken zur Raucherentwöhnung) das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und deren Komplikationen minimieren.
  • Der Kontakt zu einer Herzsportgruppe sollte im Anschluss an eine Rehabilitation nach einer Herzerkrankung in Abstimmung mit Ihrem Arzt aufgenommen werden. Eine Herzsportgruppe ist nicht nur nach einem Herzinfarkt zu empfehlen. Auch Patienten mit Herzrhythmus-Störungen, nach einer Herzklappenoperation, nach einer Herzmuskelentzündung oder mit Herzinsuffizienz sollten ihren Arzt um eine Empfehlung bitten. Die Kosten werden in manchen Fällen von Ihrer Krankenkasse übernommen.

Wo findet man eine Herzsportgruppe?

  • Die Adresse der örtlichen Herzsportgruppe hat Ihr behandelnder Arzt, auch im Internet finden Sie diese Informationen.
  • Sie können sich aber auch an jeden größeren Sportverein in Ihrer Stadt wenden oder die Krankenkasse befragen. Dort wird man ebenfalls Adressen und Ansprechpartner benennen können.

Welche Sportarten sind zur Stärkung des Herzens besonders geeignet?

  • Gut geeignet sind, je nach körperlicher Verfassung, Ausdauersportarten wie Walking, leichtes Joggen, Skilanglauf, Schwimmen und Radfahren.
  • Es sollte über einen längeren Zeitraum (optimal: 30 Minuten) mit niedriger bis mittlerer Anstrengung trainiert werden, wobei öfter besser ist als länger. Trainieren Sie also lieber dreimal pro Woche für eine halbe Stunde als einmal anderthalb Stunden.
  • Wichtig ist, sich nicht zu viel vorzunehmen. Zu Angina pectoris-Beschwerden (Schmerzen im Brustkorb, Engegefühle) sollte es beim Sport auf keinen Fall kommen. Schon ausgedehnte Spaziergänge drei- bis viermal in der Woche reichen aus, um gesünder zu leben.
Bei Angina pectoris-Beschwerden oder nach einem Herzinfarkt sollte möglichst unter ärztlicher Überwachung Sport betrieben werden. Dazu gibt es in sehr vielen Städten besondere Herzsportgruppen. In der Regel ist der Besuch einer solchen Sportgruppe sehr empfehlenswert; ihr Arzt wird sie dazu gerne individuell beraten.

© Text: Docvadis / Univadis

Aktiv gegen Bluthochdruck

Eine gesunde Lebensweise trägt dazu bei, den Blutdruck zu senken und Risiken für Herz-Erkrankungen zu reduzieren. Wichtig sind dabei u. a. der Nikotin-Verzicht, die Ernährungs-Umstellung, der Abbau von Stress und mehr Sport.

Bluthochdruck und Sport

  • Ausreichende Bewegung wirkt sich bei leichtem bis mittelschwerem Bluthochdruck günstig aus.
  • Leichte Sportübungen sind außerdem ein wirksames Mittel, um den Kreislauf und den Stoffwechsel in Schwung zu bringen, Körperfett und Stress abzubauen, und sind nicht zuletzt auch Balsam für die Seele.
  • Besonders geeignet sind leichtes Joggen, schnelles Gehen, Schwimmen, Radfahren, Golf, Bergwandern und Skilanglauf. Kraftübungen, Heben und Tragen schwerer Lasten sowie Anstrengungen, die mit schwerem Pressen einhergehen, sollten allerdings vermieden werden, weil sie zu Blutdruckspitzen führen.
  • Bei Patienten mit einem unkontrollierten Bluthochdruck, zusätzlichen schweren Herzrhythmusstörungen oder bedeutsamen Störungen der Herzwanddurchblutung ist Vorsicht geboten. Sie dürfen nicht ohne vorherige Rücksprache mit ihrem Arzt sportlich aktiv werden.

Bluthochdruck und Ernährung

  • Übergewicht gilt als wichtigster Faktor, der bereits in jugendlichem Alter die Entwicklung von Bluthochdruck begünstigt.
  • Jeder 2. Hypertoniker ist stark übergewichtig und jeder 2. stark Übergewichtige hat Bluthochdruck. Deshalb steht eine Gewichtsreduktion ganz weit oben auf der Liste der Vorbeugemaßnahmen. Oft genügt schon eine moderate Gewichtsabnahme von etwa fünf Kilogramm, um erhöhte Blutdruckwerte sowie weitere Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen günstig zu beeinflussen.
  • Doch auch normalgewichtige Menschen mit Bluthochdruck sollten auf die Ernährung achten und dabei folgende Punkte berücksichtigen:
    • Kalorienzufuhr nach dem Energiebedarf richten, um Übergewicht zu vermeiden.
    • Auf vollwertige und ballaststoffreiche Kost achten.
    • Fettreduzierte und fettmodifizierte Ernährung: Nur 20 bis 30 Prozent der Gesamtkalorien in Form von Fettkalorien zuführen, davon zwei Drittel als Pflanzenfett/ -öl mit hohem Anteil von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
    • Kochsalzzufuhr beschränken und auf kaliumreiche Lebensmittel achten.
    • Alkoholkonsum einschränken: Männer dürfen höchstens 30 g Alkohol pro Tag konsumieren, Frauen nicht mehr als 20 g.
    • Nikotin ist ein schweres Gefäßgift. Deshalb ist das Rauchen unbedingt einzuschränken, am besten jedoch ganz aufzugeben.

Bluthochdruck und Stress

  • Stress treibt den Blutdruck in die Höhe. Entspannung ist daher für Patienten mit Bluthochdruck wichtig. Hilfreich können dabei Anti-Stress-Programme sein, wie sie von Krankenkassen und Volkshochschulen angeboten werden.
  • Wem die Zeit für organisierte Kurse fehlt, der kann ähnliche Programme auch auf CD/ DVD erhalten.
  • Wichtig ist in jedem Fall – zumindest am Anfang – mindestens einmal täglich etwa 15 bis 30 Minuten zu trainieren. Nur dann kann man auf akute Stress-Situationen ohne große Vorbereitungen mit Entspannung reagieren.
Eine wirksame Blutdrucksenkung verhindert vier von zehn Todesfällen durch einen Schlaganfall. Neben der medikamentösen Behandlung sind eine Änderung des Lebensstils, eine Ernährungs-Umstellung und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol gefordert.

© Text: Docvadis / Univadis