Archiv der Kategorie: Praktische Tipps

Wie vermeide ich Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten?

Trotz einer Ernährung, die Sie als ausgewogen und ausreichend erachten, passiert es Ihnen häufiger, dass Sie während des Tages Hungergefühl haben? Wie können Sie das vermeiden?

Ist es normal, tagsüber Hunger zu haben?

Ja, es ist normal, auch zwischen den Mahlzeiten Hungergefühl zu haben. Die beste Art, Hungergefühl zwischendurch zu vermeiden, ist die Einnahme von Mahlzeiten zu regelmäßigen Zeiten.
Hungergefühl tritt meist in den folgenden Situationen auf:

  • wenn die Mahlzeiten zu weit auseinander liegen oder überhaupt nicht eingenommen werden
  • wenn Sie ein von Natur aus herabgesetztes Sättigungsgefühl haben.

Der Hypothalamus, ein Teil des Gehirns, reguliert den Hunger über Botenstoffe wie Serotonin. Dazu kommen andere Faktoren wie Leptin, das in den Zellen des Fettgewebes (Energiespeicher) hergestellt wird. Man muss zwischen einem natürlichen Hungergefühl und dem Appetit auf Süßes unterscheiden, der meist einem kompulsiven Verhalten zur Stressbewältigung entspricht. Achten Sie in jedem Fall aufmerksam auf eine ausgewogene Ernährung und die Art und Weise, wie Sie Ihre Mahlzeiten im Laufe des Tages zu sich nehmen.

Wie vermeide ich tagsüber das Naschen?

Naschen ist häufig auf eine unausgewogene Ernährung oder auf ausgelassene oder unregelmäßig eingenommene Mahlzeiten zurückzuführen. Es kann sich auch um eine schlechte Angewohnheit handeln. Um derartiges Essverhalten zu vermeiden, sollten Sie regelmäßig und strukturiert Mahlzeiten zu sich nehmen. Es ist jedoch nicht grundsätzlich von Nachteil, nachmittags oder im Laufe des Tages eine Zwischenmahlzeit zu sich zu nehmen.

Was sollte ich bei einem auftretenden Hungergefühl essen?

Sie können Zwischenmahlzeiten mit kalorienarmen Nahrungsmitteln einplanen. Bestimmte Nahrungsmittel sollten Sie vermeiden, wie z. B. gesalzene oder gezuckerte fetthaltige Produkte. Darüber hinaus werden diese Nahrungsmittel für gewöhnlich zwanghaft gegessen und füllen den Magen nur kurzzeitig. Ein Tee, ein Kaffee oder ein einfaches Getränk zusammen mit einem Apfel oder einem Joghurt und einem Keks sind ausreichend, um den Hunger zu stillen, ohne übermäßig Kalorien zuzuführen. Vermeiden Sie im Allgemeinen sogenannte Light-Getränke.

Wie sehen ausgewogene Mahlzeiten aus?

Frühstück
Die erste Mahlzeit des Tages ist wichtig. Ein unzureichendes, aber ebenso ein mit Kohlenhydraten (Zuckern) überladenes Frühstück kann zu Heißhunger am Vormittag beitragen. Diese Mahlzeit sollte mehr als 20 % der Kalorien des Tages ausmachen. Reduzieren Sie sie nicht auf ein einzelnes Getränk oder Lebensmittel. Kombinieren Sie Kohlenhydrate (Getreideflocken oder Brot) mit Butter oder Konfitüre, einem Milchprodukt (Joghurt, Quark) oder Milch und eventuell Obst oder Fruchtsaft.

Mittagessen und Abendessen
Nehmen Sie diese Mahlzeiten wenn möglich zu festen Zeiten ein. Gestalten Sie diese Mahlzeiten ausgewogen mit Vorspeise, Hauptgang und Milchprodukten. Bevorzugen Sie einander ergänzende Nahrungsmittel (pflanzliche oder tierische Proteine, stärkehaltige Nahrungsmittel und Gemüse). Eine Mahlzeit, die fast ausschließlich aus Rohkost/Salat besteht, kann Ihre Ernährung aus dem Gleichgewicht bringen und Verdauungsbeschwerden fördern.

Zwischenmahlzeit am Nachmittag
Falls Sie Hunger verspüren, zögern Sie nicht, eine Zwischenmahlzeit zu sich zu nehmen. Vermeiden Sie aber zu süße oder zu fettige Produkte und zuckerhaltige Getränke. Ersetzen Sie keine Mahlzeit durch ein mehr oder weniger kalorienhaltiges Getränk. Die Kalorienzufuhr ist dann hoch, aber das Risiko einer unausgewogenen Ernährung auch. Außerdem hält das Sättigungsgefühl nur sehr kurz an.

Wie soll ich meine Mahlzeiten gestalten?

Betrachten Sie Ihre Mahlzeit als Zeit der Entspannung. Die Art und Weise, wie Sie die Mahlzeit einnehmen, ist genauso wichtig wie das, was Sie zu sich nehmen. Vermeiden Sie es, sich während der Mahlzeit noch anderweitig zu beschäftigen. Wenn Sie sich Zeit nehmen, um die Gerichte zu genießen und ausreichend zu kauen, verstärkt dies die günstige Wirkung einer ausbalancierten Ernährung. Zu schnell verzehrte Mahlzeiten führen nicht zu einem dauerhaften Sättigungsgefühl und erhöhen auch das Risiko eines Heißhungers.

Ein Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten vermeiden Sie ganz einfach, indem Sie folgende Regeln beachten:
 
  • Essen Sie ein ausgewogenes Frühstück.
  • Essen Sie ein gutes Mittagessen und Abendessen in entspannter Atmosphäre.
  • Nehmen Sie nachmittags bei Bedarf eine ausgewogene Zwischenmahlzeit oder einen gesunden Imbiss zu sich.
  • Essen Sie langsam und kauen Sie dabei gut.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport.
  • Vermeiden Sie gesalzene fetthaltige Lebensmittel (Erdnüsse usw.) und Light-Getränke.


© Text: Docvadis / Univadis

Richtig trinken – Der Flüssigkeitsbedarf des Menschen

Etwa zwei bis drei Liter Flüssigkeit verliert jeder Mensch täglich. Bei heißen Temperaturen oder beim Sport kann der Flüssigkeitsverlust sogar noch größer sein. Wird dieser nicht ausgeglichen, so leidet das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit sinkt. Erfahren Sie, wie Sie am besten auf Ihre Flüssigkeitszufuhr achten können und welche Getränke geeignet sind.

Was ist Durst?

  • Jeder kennt das trockene Gefühl in der Kehle, mit dem der Körper den Flüssigkeitsmangel anzeigt. Trinken ist wie Essen ein Grundbedürfnis. Der Mensch kann zwar einige Wochen ohne Nahrung überleben, aber er kann nur maximal fünf bis sieben Tage ohne Flüssigkeitszufuhr überleben. Wer zu wenig trinkt, wird meist müde und schlapp. Kopfschmerzen können die Folge sein. Zudem sinkt die Leistungsfähigkeit.
  • Das Durstempfinden ist ziemlich sensibel. Sinkt der Wasseranteil im Körper um circa 0,5 %, tritt schon ein Durstgefühl auf. Lang anhaltender Mangel an Flüssigkeit oder ausgeprägter Flüssigkeitsmangel schädigen die Organe. Es kann zum Nierenversagen kommen.
  • Flüssigkeits-Mangel kann man auch an der Haut feststellen. Zieht man eine Hautfalte über die Hand, so sollte diese gleich wieder verschwinden. Bleibt die Hautfalte bestehen, so kann man von einem Flüssigkeitsmangel ausgehen.
  • Auch wenn das Durstempfinden relativ sensibel ist, so sollte man nicht auf den Durst warten. Das Durstgefühl ist nicht immer verlässlich. Gerade ältere Menschen sollten auch dann trinken, wenn sie noch keinen Durst verspüren. Das gilt besonders auch bei körperlicher Belastung oder bei Hitze, wenn der Körper besonders viel Flüssigkeit benötigt.

Der tägliche Flüssigkeitsbedarf

  • Der menschliche Körper besteht zum großen Teil aus Wasser. Etwa 50 bis 55 Prozent des Körpergewichts bestehen aus Wasser. Etwa 5 Prozent davon verliert man täglich durch Urin und Schweiß.
  • Der tägliche Flüssigkeitsbedarf eines Erwachsenen beträgt unter normalen Bedingungen etwa 2 bis 3 Liter. Der Flüssigkeitsbedarf ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Erwachsene sollten pro Kilogramm Körpergewicht etwa 35 ml Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen. Bei älteren Menschen über 65 Jahren reichen täglich 30 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht.
  • Einen Teil der benötigten Flüssigkeit nimmt der Körper mit der Nahrung auf. Dieser Anteil macht, je nach Ernährung, bis zu einem Liter aus. Etwa 300 ml Flüssigkeit produziert der Körper sogar selbst in Form des sogenannten Oxidationswassers. Somit bleiben etwa 1,5 bis 2 Liter, die getrunken werden sollten.
  • Bei hohen Temperaturen im Sommer, Fieber oder Durchfall steigt der Wasserbedarf erheblich. Auch Sportler müssen mehr trinken. Bei Fieber sollte man beispielsweise für jedes Grad Temperatur über 37 Grad etwa 0,5 bis 1 Liter Flüssigkeit zusätzlich trinken.
  • Die tägliche Trinkmenge sollte gleichmäßig über den Tag verteilt werden. Es empfiehlt sich immer ein Getränk am Arbeitsplatz, zu Hause oder in der Freizeit in sichtbare Nähe zu stellen. So wird man daran erinnert, ausreichend zu trinken.
  • Zu jeder Mahlzeit sollte mindestens ein Getränk gehören. Die übrige Flüssigkeitsmenge sollten Sie auf Getränke über den Tag verteilen. Am besten stellen Sie sich morgens hierfür mindestens eine Flasche Wasser bereit, die Sie über den Tag verteilt austrinken.

Welche Getränke sind sinnvoll?

  • Das ideale Getränk ist Mineralwasser. Die benötigten Nährstoffe erhält der Körper über die Nahrung.
  • Früchte- und Kräutertees sind ebenfalls gute Getränke. Sie enthalten kaum Kalorien und kein Koffein.
  • Viele Durstlöscher sind Dickmacher. Ein Liter Fruchtsaft oder Cola hat etwa 450 Kilokalorien. Süße, zuckerhaltige Getränke löschen den Durst auch nicht so gut. Fruchtsäfte sollten mit Mineralwasser gemischt werden. So hat man den Geschmack mit deutlich weniger Kalorien.
  • Kaffee oder Schwarztees sind in geringen Mengen als Getränk unbedenklich. Das Koffein hat einen geringen entwässernden Effekt. Der Kaffee sollte aber bei der Berechnung der zugeführten Trinkmenge normal mitgerechnet werden.
  • Alkoholische Getränke sind ebenfalls ungeeignete Durstlöscher. Ein kleines Bier hat bereits etwa 140 Kilokalorien, ¼ l weißer Spritzer ca. 100 Kilokalorien. Alkohol macht aber nicht nur dick. Der Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Deshalb kommt es auch nach dem Alkoholgenuss oft zu einem Durstgefühl.
  • Viele Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse enthalten viel Flüssigkeit. Sie helfen mit den Durst zu stillen. Melone, Orangen aber auch Gurken bestehen überwiegend aus Wasser.
  • Beim Abnehmen kann eine ausgiebige Flüssigkeitszufuhr helfen. Durch die Flüssigkeit wird der Magen gefüllt und das Hungergefühl wird weniger. Allerdings kommen dafür nur kalorienarme Getränke wie Wasser oder Kräutertee in Frage.

Kann man zu viel trinken?

  • Bei einigen Erkrankungen sollte man die Flüssigkeitszufuhr einschränken. Bei bestimmten Herz- und Nierenleiden wird Ihnen Ihr Arzt zu einer reduzierten Trinkmenge raten, um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten.
  • Ansonsten ist das Trinken von viel Flüssigkeit gut für den Körper. Mineralwässer, Tees und andere Getränke enthalten auch Mineralstoffe. Auf keinen Fall sollte man abgekochtes Wasser oder große Mengen sehr salzarmen Wassers trinken. Dann kommt der Mineralstoffhaushalt des Körpers durcheinander.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von etwa 2 Litern pro Tag ist für den menschlichen Körper lebenswichtig. Neben der Flüssigkeit, die über die Nahrung aufgenommen wird, sollten vorwiegend Mineralwasser und Tees getrunken werden. Bei Hitze, Infekten oder beim Sport steigt der Flüssigkeitsbedarf deutlich an, was durch eine höhere Flüssigkeitsaufnahme normalisiert werden kann.

© Text: Docvadis / Univadis

Wie läuft eine Myokard-Szintigrafie ab?

Mit einer Myokardszintigrafie werden die Funktion des Herzmuskels und die Durchblutung der Gefäße beurteilt.

Was ist eine Myokard-Szintigrafie?

Es handelt sich hierbei um einen Belastungstest mit Messung der Blutversorgung des Herzens durch intravenöse Gabe einer sehr geringen Menge eines Thallium-Isotops. Diese unschädliche radioaktiv markierte Substanz reichert sich in den mit Blut versorgten Herzmuskelzellen an. In ungenügend oder nicht durchbluteten Arealen reichert sich keine Substanz an. So können indirekt eventuelle Erkrankungen erkannt und die Qualität der Durchblutung des Herzmuskels ermittelt werden. Das Ergebnis ist eine Art Kartographie des Herzens. Eventuelle Lücken zeigen unzureichend durchblutete Areale an. Eine solche Untersuchung wird oft nach einem Infarkt oder einer Bypass-Operation durchgeführt. Sie kann auch ratsam sein, um eine Verdachtsdiagnose nach einem nicht eindeutigen Elektrokardiogramm (EKG) zu bestätigen oder die Ursache für anhaltende Schmerzen in der Brust zu ermitteln.

Wie kann ich mich vor der Untersuchung zu Hause vorbereiten?

Halten Sie die Anweisungen Ihres Arztes zur Einnahme Ihrer normalen Medikamente ein. Ihre Einnahme kann, je nach Notwendigkeit, fortgesetzt oder unterbrochen werden. Nehmen Sie am Tag der Untersuchung ein leichtes Frühstück ohne Kaffee, Tee, Milch, Kakao und Softdrinks zu sich. Verzichten Sie vor der Untersuchung auf Alkohol und Tabak. Tragen Sie weite Kleidung, die an der Brust leicht aufzuknöpfen ist, und bequeme Schuhe. Sie sind nach der Untersuchung in der Lage, allein nach Hause zurückzukehren und Ihre normalen Tätigkeiten wieder aufzunehmen. Sie können jedoch auch im Vorfeld jemanden um Hilfe bitten, falls Sie sich erschöpft fühlen sollten.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Sie befinden sich auf einem Heimtrainer oder einem Laufband. Die Helferin oder der Arzt klebt Ihnen Elektroden auf die Brust und befestigt eine Blutdruckmanschette an Ihrem Arm. Nach Aufnahme Ihres EKG und Ihres Blutdrucks im Ruhezustand wird der Belastungstest in Stufen mit ansteigender Belastung von jeweils 2 oder 3 Minuten durchgeführt. Dabei halten Sie ein schnelles und gleichmäßiges Tempo. Auf jeder Stufe werden Ihr Blutdruck, Ihre Herzfrequenz und Ihr EKG registriert. Das Thallium wird auf dem Höhepunkt der Belastung injiziert.
Dabei kann es zu einem vorübergehenden Unwohlsein kommen. Darüber hinaus hat die Injektion des radioaktiven Mittels keinerlei Nebenwirkungen. Die leichte Strahlung entspricht der Strahlenbelastung, der Sie bei einer einfachen Röntgenuntersuchung ausgesetzt sind. Geben Sie während der Belastung Rückmeldung, wie Sie sich fühlen.
Anschließend bleiben Sie ruhig liegen. Es wird eine erste Reihe von „Aufnahmen“, sogenannte Szintigrafien, mit einer Kamera gemacht, die um Sie kreist, um Ihr Herz aus allen Richtungen zu fotografieren. Wenn Sie unter Klaustrophobie (Platzangst) leiden, teilen Sie dies bitte vorher Ihrem Arzt mit. Je nach Verfahren kann eine erneute Szintigrafie im Ruhezustand notwendig sein, insbesondere dann, wenn bei der ersten Szintigrafie schlecht durchblutete Areale erkannt wurden.

Ist die Untersuchung mit Risiken verbunden?

Die Untersuchung läuft nach genauen Standards und Sicherheitskriterien ab. Sie wird von einem Arzt durchgeführt, dem eine Krankenpflegerin assistiert. Der Arzt stellt sicher, dass die Durchführung der szintigrafischen Untersuchung bei Ihnen nicht kontraindiziert ist.
Vor und während der Untersuchung wird Ihr Herz überwacht. Sprechen Sie während der Untersuchung alle auftretenden Schwierigkeiten oder Symptome an. Das Risiko von Herzbeschwerden ist gering und es werden alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um sie zu verhindern.
Die Injektion des radioaktiven Mittels ist ungefährlich. Die leichte Strahlung entspricht der Belastung, der Sie bei einer einfachen Röntgenuntersuchung ausgesetzt sind.

Wie lange dauert die Untersuchung?

Sie benötigen 10 bis 15 Minuten für den eigentlichen Belastungstest und etwa 40 Minuten für die Aufnahmen. Wenn eine weitere Szintigrafie im Ruhezustand vorgesehen ist, müssen Sie mit einer Pause von vier Stunden zwischen den beiden Untersuchungen rechnen.

Und die Ergebnisse?

Ihr Kardiologe oder Hausarzt erhält die Ergebnisse. Er wird sich die Zeit nehmen, die Ergebnisse und ihre Auswertung aufmerksam zu studieren, um über die weitere Behandlung zu entscheiden.

Eine Myokardszintigrafie ist eine ungefährliche Untersuchung, bei der die Durchblutung des Herzmuskels gemessen wird.

© Text: Docvadis / Univadis

Koronarangiographie: Praktische Informationen und Einzelheiten zur Untersuchung

Mit einer Koronarangiographie können die Herzkranzgefäße näher untersucht werden. Sie ist eine bildgebende Untersuchungsform, die bei Verdacht auf Herzinfarkt (Myokardinfarkt) oder Herzenge (Angina Pectoris) durchgeführt wird. Im Rahmen der Untersuchung ist es auch möglich eventuell vorhandene Engstellen der Herzkranzgefäße zu behandeln.

Was ist eine Koronarangiographie?

  • Bei der Koronarangiographie wird mit einem beispielsweise in der Leiste eingebrachten Katheter ein Kontrastmittel injiziert. so können die Koronararterien die das Herz mit Blut versorgen, auf einem Röntgenschirm sichtbar gemacht werden. Im Falle einer Jod- oder Kontrastmittelallergie werden spezielle Kontrastmittel eingesetzt, die nicht zu allergischen Reaktionen führen.
  • Die Koronararterien werden untersucht, um Abweichungen (Anomalien) bei der Durchblutung zu entdecken. Grund hierfür kann ein Hindernis wie beispielsweise eine Verengung oder ein Blutgerinnsel sein.
  • Die Koronarangiographie kann Anzahl und Ausmaß dieser Hindernisse feststellen. Im Rahmen der Untersuchung wird auch der Druck im Inneren der Herzkammern gemessen.
  • Wird im Rahmen der Untersuchung eine Verengung oder ein Verschluss einer Herzkranzarterie festgestellt, ist es möglich dies sofort zu behandeln. Man spricht dann von einer perkutanen transluminalen Coronarangioplastie (PTCA). Hierbei wird die Engstelle mittels eines kleinen Ballons an der Spitze des Katheters aufgedehnt, um wieder einen ausreichenden Blutfluss zu gewährleisten (Ballondilation). Zur Überbrückung dieser Engstelle kann es notwendig sein einen sogenannten Gefäßstütze (Stent) einzulegen um die Engstelle dauerhaft offen halten.

Was ist vor der Untersuchung zu beachten?

  • Vor der Untersuchung wird Blut abgenommen, um ein Blutbild zu erstellen.
  • Die Koronarangiographie wird im Krankenhaus durchgeführt. Sie können zwar alleine dort hingehen, jedoch sollten Sie sich nach der Untersuchung von einem Verwandten oder Bekannten abholen lassen
  • Sie gehen am Vorabend der Untersuchung ins Krankenhaus. In den meisten Fällen wird der Patient erst am folgenden Tag der Untersuchung aus dem Krankenhaus entlassen.
  • Bei der Ankunft im Krankenhaus werden verschiedene Informationen von Ihnen erfragt. Hierzu gehören beispielsweise vorhandene Allergien und die Medikamente, die sie regelmäßig einnehmen.
  • Im Krankenhaus dürfen Sie vier bis sechs Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen und trinken sowie nicht mehr rauchen.

Wie läuft die Untersuchung ab?

  • Sie liegen auf dem Rücken auf einem Röntgentisch.
  • Der Arzt oder die Krankenschwester platziert selbsthaftende Elektroden auf Ihrer Brust, um ein Elektrokardiogramm zu erstellen. Diese Überwachung ist völlig schmerzlos.
  • Die Krankenschwester legt dann eine Infusion in Ihre Hand- oder Unterarmvene.
  • Der Kardiologe nimmt eine örtliche Betäubung auf Höhe des Ellenbogens oder am Oberschenkel in der Leistengegend vor, je nachdem an welcher Stelle der Katheter eingeführt werden soll.
  • Er führt dann eine kleine Sonde (Katheter) ein und verfolgt auf einem Röntgen-Bildschirm den Weg dieser Sonde durch die Hauptschlagader (Aorta) bis zum Anfang der Koronararterien.
  • Er injiziert das Kontrastmittel und macht mehrere Aufnahmen, um das Gefäßsystem sichtbar zu machen.
  • Sagen Sie ihm, wenn Sie etwas spüren.
  • Nach der Untersuchung zieht der Kardiologe den Katheter heraus und legt einen Druckverband an, um eine Blutung zu vermeiden.
  • Sie müssen noch einige Stunden liegen bleiben, dürfen aber anschließend normal essen und trinken.
  • Bei der Überprüfung der aufgenommenen Bilder wird der Kardiologe einen ersten Kommentar abgeben.
  • Die Untersuchung ist kaum schmerzhaft. Bei der Injektion des Kontrastmittels verspüren Sie vielleicht zu Beginn ein Hitzegefühl im Arm und dann im ganzen Körper. Diese Reaktion verschwindet aber schnell wieder.

Wie lange dauert die Untersuchung?

  • Die eigentliche Untersuchung dauert zwischen einer halben Stunde und einer Stunde.
  • Nach der Untersuchung brauchen Sie noch etwa 5 Stunden Ruhe.
  • Hinterher sollten Sie sich einige Tage schonen und keine plötzlichen Bewegungen sowie keine anstrengenden Aktivitäten durchführen.

An wen können Sie sich wenden, wenn eine derartige Untersuchung bei Ihnen erforderlich ist?

  • Die Untersuchung wird von Ihrem behandelnden Arzt vorgeschlagen.
  • Einen Termin macht Ihr behandelnder Arzt bzw. der Kardiologe aus.

Wann können Sie mit den Ergebnissen der Untersuchung rechnen?

  • In den meisten Fällen erhalten Sie während der Untersuchung erste Informationen. Ein detaillierter Befund liegt meist innerhalb von wenigen Stunden vor.
Haben Sie keine Angst: Die Koronarangiographie ist kaum schmerzhaft. Sie ist aber sehr wichtig, um Herzerkrankungen besser untersuchen zu können. Falls nötig können Störungen der Durchblutung wie beispielsweise Engstellen der Herzkranzgefäße direkt behandelt werden.

© Text: Docvadis / Univadis

Normwerte: Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck auf einen Blick

Um den sogenannten Wohlstandserkrankungen vorzubeugen, sollte man Blutdruck, Blutzucker und Blutfette im Auge behalten. Steigen die Werte über längere Zeit über den Normbereich an, so erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus. Oft wird die Kombination dieser Erkrankungen als „metabolisches Syndrom“ bezeichnet.

Blutdruck

  • Wenn der Blutdruck im Ruhezustand bei mehrfachen Messungen einen Wert von 140/90 mm/Hg überschreitet, spricht man von Bluthochdruck oder auch arterieller Hypertonie. Die erste Zahl steht dabei für den systolischen Blutdruckwert, der vom Arzt stets zuerst genannt wird. Der zweite Wert steht für den diastolischen Blutdruckwert.
  • Optimal ist normalerweise ein Blutdruck um 120/80 mm/Hg. Je nach individueller Gesundheitssituation werden die Grenzwerte und die Behandlungsziele individuell durch ihren Arzt festgelegt, vor allem dann, wenn bereits Erkrankungen, wie beispielsweise eine koronare Herzerkrankung oder ein Diabetes mellitus vorliegen.
  • Man spricht von leichter Hypertonie bei Werten zwischen 140/90 mm/Hg und 160/100 mm/Hg. Als mittelschwerer Bluthochdruck werden Werte zwischen 160/10 mm/Hg und180/110 mm/Hg bezeichnet. Ein schwerer Bluthochdruck liegt bei Werten von über 180/110 mm/Hg vor.
  • In seltenen Fällen kommt auch eine alleinige Erhöhung des systolischen Wertes von über 140 vor bei normalen diastolischen Werten von unter 90. In diesem Fall spricht man von einer isolierten systolischen Hypertonie.

Cholesterin und Blutfette

  • Das Cholesterin wird bei einer Blutentnahme bestimmt. Hierfür sollten Sie 12 Stunden vor der Blutentnahme nichts essen und auch nicht übermäßig Sport treiben.
  • Der Zielwert der Blutfettwerte hängt vom Lebensalter, von eventuell vorhandenen Begleiterkrankungen und weiteren Risikofaktoren ab.
  • Grundsätzlich gilt jedoch die Faustregel: Das im Blut enthaltene gesamte Cholesterin sollte bei gesunden Menschen unter 200 mg/dl (2,26 mmol/l) liegen.
  • Die Zielwerte für das „schlechte“ LDL-Cholesterin richten sich nach dem persönlichen Risikoprofil:
    • < 160 mg/dl (4,2 mmol/l) gilt für Menschen ohne Risikofaktoren
    • < 130 mg/dl (3,4 mmol/l) bei Vorliegen von 1-2 Risikofaktoren
    • < 100 mg/dl (2,6 mmol/l) sollte das LDL-Cholesterin betragen, wenn bereits eine Arterienverkalkung besteht, jemand schon einen Herzinfarkt hatte oder ein Diabetes mellitus vorliegt.
  • Risikofaktoren sind das Alter (Männer > 45 Jahre, Frauen > 55 Jahre), Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, HDL-Cholesterin > 40 mg/dl und bekannte koronare Herzerkrankung oder koronare Herzerkrankung in der Familie.
  • Der Anteil des „guten“ HDL-Cholesterins sollte über 40 mg/dl (1 mmol/l) betragen.
  • Oftmals ist zum Erreichen dieser Zielwerte neben einer Umstellung der Lebensweise auch eine medikamentöse Therapie notwendig.

Blutzucker

    Bei der Blutzuckerbestimmung ist ein Nüchternblutzucker bis zu 110 mg/dl normal. Nüchtern bedeutet: mindestens 6 Stunden Nahrungskarenz und nur Wasser oder ungesüßten Tee als Getränk. Bei einem Nüchternwert zwischen 110 und 125 mg/dl besteht eine Störung des Zuckerstoffwechsels, bei einem Nüchternblutzucker von >125 mg/dl besteht der Verdacht auf einen Diabetes mellitus. Zwei Stunden nach dem Essen dürfen die Werte höher liegen, da der Körper gerade die Nahrung aufnimmt. Normal ist in diesem Falle ein Blutzuckerwert unter 140 mg/dl. Bei einem Wert von über 200 mg/dl spricht man von Diabetes. Werte zwischen 140 und 200 mg/dl deuten auf eine Störung des Zuckerstoffwechsels hin.

  • Die Normalwerte beziehen sich auf eine Laborbestimmung nach einer Blutentnahme bei Erwachsenen. Für die gängigen kleinen und mobilen Blutzuckermessgeräte zur Eigenmessung sind die Referenzwerte je nach Gerät etwas unterschiedlich. Dies liegt an den jeweils verwendeten Messmethoden. Entsprechende Angaben erhält man vom Gerätehersteller.
  • Der HbA1-c Wert als „Blutzuckergedächtnis“ der vorangegangenen zwei Wochen sollte unter 6 Prozent liegen. Bei Diabetikern sollte er nicht größer als 6,5 bis 7 Prozent sein. Nach neueren Richtlinien wird der Wert nicht mehr in Prozent gemessen, sondern in der Einheit mmol/mol Hämoglobin angeben. Hier liegt der Normalbereich zwischen 29 und 42.
Mit einem Blutdruck kleiner 140/90 mm/Hg, einem dem Risiko angepassten LDL-Cholesterin und einem Nüchternblutzucker kleiner 100 mg/dl braucht sich ein gesunder Mensch wenig Sorgen über das Auftreten von Wohlstandserkrankungen (metabolisches Syndrom) zu machen.

© Text: Docvadis / Univadis

Kochen mit weniger Fett

Fettarmes Kochen bedeutet nicht gleich auf guten Geschmack verzichten zu müssen. Eine fettarme Ernährung ist aber gesünder und beugt unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Gesunde Ernährung soll keine Pflichtübung sein, sondern Spaß machen.

Was trägt zu einer fettarmen Ernährung bei?

  • Um sich fettarm zu ernähren, können Sie zwei wesentliche Dinge tun:
    • Sie sollten bei der Auswahl der Lebensmittel auf den Fettanteil achten.
    • Es gibt eine Reihe von Tipps, wie man bei der Zubereitung das Fett reduzieren kann. Wenn Sie eine Mahlzeit dünsten statt zu frittieren oder in Öl zu braten, können Sie bei Verwendung der gleichen Lebensmittel schon viel Fett einsparen.

Tipps für den Einkauf

  • Bevorzugen Sie fettarme Lebensmittel, die reich an Kohlenhydraten sind, wie zum Beispiel Reis, Nudeln, Kartoffeln, Obst und Gemüse.
  • Kaufen Sie anstatt gemischtem Faschierten lieber mageres Rinderfaschiertes.
  • Kaufen Sie anstelle von Butter lieber Margarine und bevorzugen Sie Joghurt statt Rahm.
  • Nehmen Sie statt Crème Fraîche lieber Sauerrahm für Ihre Mahlzeiten.
  • Achten Sie besonders bei den Milchprodukten wie Milch, Joghurt oder Topfen auf den Fettgehalt.
  • Mayonnaise lässt sich oft gut durch Joghurt ersetzen.
  • Bevorzugen Sie Rapsöl, Olivenöl, Traubenkernöl, Sonnenblumenöl und Maisöl. Die darin enthaltenen Fette sind vorteilhafter für den Körper.
  • Meiden Sie Produkte, die sehr viel Fett enthalten, wie z. B. Fertiggerichte oder Pommes Frites.

Tipps für die Zubereitung

  • Garen mit Wasser kommt infrage für:
    • alle grünen Gemüsesorten oder Hülsenfrüchte
    • stärkehaltige Nahrungsmittel
    • Fisch im Sud
    • Fleisch für einen Eintopf
  • Dampfgaren kann gut für die Zubereitung von Gemüse, Grieß, Kartoffeln, Fisch (z. B. Lachs, Seezunge, Seelachs, Garnelen) oder eines ganzen Fleischstückes mit Gemüse angewendet werden.
  • Kochen im asiatischen Wok ist momentan sehr im Trend. Im Wok können alle Gemüsesorten, Reis, Fleisch und Fisch prima zubereitet werden. Beim Einsatz eines Wok ist eine deutlich geringere Menge an Fett nötig als bei der herkömmlichen Zubereitung.
  • Gemüse lässt sich prima dünsten. Ein langsames Garen auf kleiner Flamme lässt es in seinem eigenen Saft gar werden.
  • Köcheln Sie weißes Fleisch (z. B. Huhn, Pute, Kalb, Schwein).
  • Grillen Sie rotes Fleisch, Schwein und Fleischspieße.
  • Braten Sie Eier, Omelett, Fleisch und Fisch in der Pfanne, so müssen Sie kein Öl oder Butter hinzufügen. Ein in wenig Öl getränktes Backpapier reicht zum Fetten, falls Sie Angst haben, dass die Sachen anbrennen.
  • Legen Sie das Fleisch nach dem Braten auf Küchenpapier, damit überschüssiges Fett davon aufgesogen wird.
  • Geben Sie ein halbes Glas Wasser in die Pfanne oder den Topf, damit nichts anbrennt.
  • In der Mikrowelle können Sie Speisen für den nächsten Tag ohne Zugabe von Fett aufwärmen.
  • Entfernen Sie den Speck, mit dem Spieße, Braten o. ä. umwickelt sind. Schneiden Sie das Fett vom Fleisch ab, bevor Sie es zubereiten.
  • Sie können auch ab und zu mit Alkohol (z. B. Wein, Rum, Whisky) kochen. Der Alkohol verdampft beim Kochen und hinterlässt nur sein Aroma.
Nehmen Sie sich die Zeit, beim Einkauf die Etiketten genau zu studieren. Wählen Sie bei der Zubereitung eine Methode, mit der Sie zu viel an Fett vermeiden können.

© Text: Docvadis / Univadis

Kann ich trotz meiner Diabeteserkrankung Sport treiben?

Ein gut eingestellter Diabetiker kann alle Sportarten ausüben, sofern er motiviert und gut vorbereitet ist und entsprechend überwacht wird.

Verbessert der Sport meine Gesundheit?

Sport ist eine mehr oder weniger intensive und wiederholte körperliche Aktivität mit Leistungsorientierung. Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System und die Stimmung aus und ist von wesentlicher Bedeutung bei der Behandlung von Diabetes. Körperliche Aktivität greift in den Stoffwechsel ein, indem sie die vermehrte Verbrennung von Zucker ermöglicht und die Insulinwirkung verbessert. Sie hilft, Gewicht zu verlieren (oder zu halten). Sie benötigen dadurch weniger Insulin oder Medikamente. Die Blutzuckerwerte werden besser und stabiler. Sport kann, wie jede andere körperliche Aktivität auch, gewisse Risiken (Herz, Muskeln) mit sich bringen und erfordert bestimmte Vorsichtsmaßnahmen.

Muss ich eine bestimmte Sportart wählen?

Wenn Ihr Diabetes gut eingestellt ist, können Sie im Prinzip alle Sportarten ausüben, solange Sie wirklich motiviert und gut vorbereitet sind und entsprechend überwacht werden. Ausdauersportarten sind einfacher in ihrem Effekt zu beurteilen Die Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel sind besser vorhersehbar. Je regelmäßiger die Aktivität, desto einfacher ist es, die Anpassung Ihrer Behandlung und Ihrer Ernährung vorherzusagen. Einige Sportarten können jedoch gefährlich sein, wenn Sie sie alleine ausführen, zum Beispiel Bergsteigen, Tauchen usw. Ausdauersportarten oder Sportarten, bei denen besondere Wachsamkeit erforderlich ist, bergen ein erhöhtes Risiko für eine Hypoglykämie.

Welche Sportart empfiehlt sich bei welchem Diabetes-Typ und welcher Behandlungsart?

  1. Diabetes, der nur mit Diät oder mit blutzuckersenkenden Medikamenten behandelt wird, ohne dass das Risiko einer Hypoglykämie besteht: Keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Häufig liegt ein Übergewicht vor. Bewegung ist sehr gut. Es besteht keine Notwendigkeit, bei körperlicher Aktivität mehr zu essen. Es besteht wenig oder gar kein Risiko für Hypoglykämie.
  2. Diabetes, der mit blutzuckersenkenden Medikamenten behandelt wird und mit dem Risiko einer Hypoglykämie verbunden ist:
    Obwohl der Diabetes gut eingestellt ist, kann es bei Anstrengungen zu Hypoglykämie kommen. Sie sollten mit Ihrem Arzt sprechen und testen, was Ihrer Erfahrung nach am besten für Sie geeignet ist.
  3. Diabetes, der mit Insulin behandelt wird:
    Der Blutzuckerspiegel resultiert aus einer Balance zwischen körperlicher Aktivität, Ernährung und Insulin. Bei größerer Anstrengung sinkt der Blutzuckerspiegel. Sie müssen eine Lösung für jede Aktivität finden: eine Reduzierung der Insulindosis kurz vor der Aktivität, die vermehrte Aufnahme von schnell wirkendem Zucker (Glukose) bei längeren Aktivitäten …

Informationen und Schulungen zum Energiehaushalt sind sehr wichtig. Ihr Arzt wird Ihnen bei diesem Prozess helfen. Mit einem gut eingestellten Diabetes können Sie im Prinzip alle Sportarten ausüben, sofern Sie gut vorbereitet sind und entsprechend überwacht werden.

10 Regeln für Sportler mit Diabetes

  1. Lassen Sie sich medizinisch untersuchen, bevor Sie mit der Ausübung einer neuen Sportart beginnen, und wiederholen Sie diese Kontrollen regelmäßig. Dabei geht es darum, das Auftreten von Diabetes-Komplikationen (Herz, Augen, Blutdruck, Nerven) zu bewerten:
    – Retinopathie (Schädigungen des Auges) kann sich bei bestimmten intensiven Sportarten verschlimmern.
    – Neuropathie (peripheres Nervensystem) kann das Auftreten von Wunden an den Füßen fördern.
    – Eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (verursacht Erkrankungen des Herzmuskels) kann sich bei großem Stress und starker Belastung verschlimmern.
  2. Trainieren Sie schrittweise und regelmäßig.
  3. Überprüfen Sie Ihren Blutzucker häufig vor, während und nach längeren sportlichen Aktivitäten.
  4. Nehmen Sie stündlich oder halbstündlich Kohlenhydrate zu sich (Fruchtsäfte, Energy Drinks).
  5. Trinken Sie vor, während und nach der Aktivität oft, auch wenn Sie noch nicht durstig sind.
  6. Wählen Sie eine gute Ausrüstung, dies gilt vor allem für Schuhe.
  7. Achten Sie besonders auf Ihre Füße: Waschen und trocknen Sie sie gründlich, vermeiden Sie Verletzungen, und behandeln Sie sofort auch kleinste Wunden.
  8. Überschreiten Sie nicht Ihre Grenzen: Beenden Sie jede Aktivität bei Atemnot, und sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
  9. Informieren Sie andere Sportler oder Begleiter, dass Sie Diabetiker sind. Hören Sie bei Hypoglykämie (Unwohlsein, Schwitzen, Herzflattern, Zittern, Hunger, Sehstörungen usw.) mit der Aktivität auf, und nehmen Sie Kohlenhydrate zu sich (3 Stück Zucker oder ein gezuckertes Getränk). Essen Sie wenn nötig zusätzlich Obst und trockenes Gebäck, das leicht zu transportieren und aufzubewahren ist.
  10. Lernen Sie, Ihre Behandlung auf das Training und die geplante körperliche Aktivität (Intensität und Dauer) abzustimmen.
Sport spielt für Diabetiker eine wichtige Rolle
bei der Einstellung des Diabetes. Allerdings müssen bei der Ausübung die Risiken so weit wie möglich minimiert werden. Das heißt:
 
  • Eine ärztliche Untersuchung vor Beginn der Ausübung und danach in regelmäßigen Abständen
  • Gute Kenntnisse zu den Grundsätzen von körperlicher Aktivität (Schulung in der Durchführung und Auswirkung körperlicher Aktivität)
  • Eine perfekte Einstellung (Erfahrung und Praxis)


© Text: Docvadis / Univadis

Ich leide an einer Herz-/Kreislauferkrankung, darf ich Sport treiben?

Die Ausübung einer regelmäßigen körperlichen Betätigung ist genauso Teil der Behandlung von Herz-/Kreislauferkrankungen wie ein Medikament.

Ich leide an einer Herz-/Kreislauferkrankung, soll ich Sport treiben?

Die Ausübung einer leichten körperlichen Betätigung – schnelles Gehen, Schwimmen, Fahrradfahren, leichte Gymnastik – spielt eine wichtige Rolle für Ihre Gesunderhaltung. Ebenso wichtig sind eine Überwachung der Ernährung und, sofern dies als medizinisch notwendig erachtet wurde, eine medikamentöse Behandlung.
Die regelmäßige Ausübung einer körperlichen Aktivität verbessert Ihre Glukosekontrolle, falls Sie Diabetiker(in) sind. Sie reduziert Ihren Blutdruck, wenn Sie Bluthochdruck haben. Durch körperliche Bewegung wird der Wert des schlechten Cholesterins im Blut (LDL-Cholesterin) gesenkt und der des guten Cholesterins (HDL-Cholesterin) erhöht. Sie hilft beim Abnehmen und bei der Tabakentwöhnung.

Welche Sportarten darf ich ausüben?

Wählen Sie die Aktivität abhängig von Ihrer körperlichen Verfassung und Ihrem Gesundheitszustand und insbesondere nach Ihren Vorlieben aus. Falls Sie schon längere Zeit keinen Sport mehr getrieben haben, fangen Sie schrittweise wieder an. Fragen Sie zuvor Ihren Kardiologen um Rat.
Es ist möglich, dass zuvor ein Belastungstest durchgeführt werden muss.
Die Ausübung von Ausdauersportarten wie Fahrradfahren, Schwimmen, schnelles Gehen oder Joggen ist besonders zu empfehlen.
Wenn Ihre Belastungsfähigkeit aufgrund Ihres Alters oder Ihrer Erkrankung begrenzt ist, beschränken Sie sich auf einen Spaziergang in Ihrem eigenen Tempo. Es ist wichtig, mindestens drei Mal pro Woche eine körperliche Betätigung von ausreichender Dauer (mindestens 30 Minuten) durchzuführen.
Bei schlechtem Wetter gibt es zahlreiche Hallensportarten: Schwimmen, Laufband, Stretching, leichte Gymnastik, Aquagym, Yoga usw.
Von manchen Sportarten, besonders jenen, bei denen schnell eine hohe Belastungsintensität eintritt und auch wieder endet (Tennis, Squash, Fußball usw.), ist abzuraten. Diese sollten nur nach Absprache mit Ihrem Arzt ausgeübt werden. Für das Training in einem Fitnessstudio benötigen Sie auf jeden Fall eine Unbedenklichkeitsbescheinigung.
Es ist ratsam, eine Sportart in einer Gruppe (Verein oder Club) auszuüben, um die Motivation zu fördern und aufrecht zu erhalten. Außerdem sichert Ihnen eine gute Betreuung eine angemessene Betätigung ohne Übertreibungen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen sind notwendig?

Einige Empfehlungen sollten grundsätzlich beachtet werden:

  • Üben Sie nicht spontan (ohne Vorbereitung) eine Sportart aus, die Sie zuletzt vor 10 oder 20 Jahren praktiziert haben.
  • Fangen Sie schrittweise wieder an, da Ihre Belastungsfähigkeit sich mit dem Training ändert.
  • Wärmen Sie sich vor größeren Anstrengungen immer richtig auf. Wenn Sie eine Stunde Sport treiben, sollten 20 Minuten davon dem Aufwärmen gewidmet werden.
  • Beenden Sie jede Betätigung mit einer Erholungsphase von ungefähr 10 Minuten.
  • Gehen Sie nicht unmittelbar nach einer Belastungsphase in die Sauna.
  • Vermeiden Sie starke Anstrengungen unter extremen Bedingungen wie starker Sonneneinstrahlung oder sehr kalten Temperaturen.
  • Vermeiden Sie für das Training einsame oder abgelegene Orte.
  • Achten Sie auf Gebiete oder Tage mit Schadstoffbelastung (beachten Sie Warnhinweise vor kurzzeitig erhöhter Umweltbelastung).
  • Falls Sie trotz Abraten Ihres Arztes rauchen sollten, tun Sie dies nur im Abstand von zwei Stunden vor oder nach der körperlichen Betätigung.
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      Die Ausübung eines leichten regelmäßigen Ausdauersports kann das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung verringern.


      © Text: Docvadis / Univadis